Исследовательская работа на тему: "Die Verwandtschaft der slawischen und germanischen Sprachgruppen"
Исследовательская работа на тему: "Die Verwandtschaft der slawischen und germanischen Sprachgruppen"
В данной работе автор рассматривает происхождение русского и немецкого языков, изучает легенды, факты и научные работы, связанные с происхождением данных языков, а также влияние разных языков на славянские и германские диалекты.
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«Исследовательская работа на тему: "Die Verwandtschaft der slawischen und germanischen Sprachgruppen"»
Муниципальное Образовательное Учреждение
гимназия № 7 г. Лыткарино
Реферат
на тему:
«Die Verwandtschaft der slawischen und germanischen Sprachgruppen: jahrhundertealte linguistische Traditionen der russischen und deutschen Sprachen»
Работу выполнил:
ученик 10В класса
Балаев Пётр
Научный руководитель:
учитель немецкого языка
Проданец О.А.
Лыткарино 2019
INHALTLICHER AUFBAU DER ARBEIT
Einleitung
Kapitel 1. Geschichte der russischen Sprache
Indogermanische Sprachfamilie. Die slawischen Sprachen
Sprachperioden der russischen Sprache
Vom griechischen zum kyrillischen Alphabet
Von Runen zum lateinischen Alphabet
Kapitel 2. Geschichte der deutschen Sprache
2.1 Indogermanische Sprachfamilie. Die germanischen Sprachen
2.2 Entstehung der germanischen Sprache, erste Lautverschiebung
2.3 Die zweite (althochdeutsche) Lautverschiebung
2.4 Mittelhochdeutsch
2.5 Vom Frühneuhochdeutschen zur deutschen Gegenwartssprache
Kapitel 3. Einflüsse anderer Sprachen auf die deutsche Sprache
Kapitel 4. Vergleich der russischen und deutschen Sprachen
ABSCHLUSS
QUELLENVERZEICHNIS
EINLEITUNG
Sprache ist eines der mächtigsten Mittel, das uns zur Verfügung steht. Durch Sprache können wir Gefühle, z.B.: Sympathie, Liebe, Hass ausdrücken oder Macht ausüben, z.B. „Betreten verboten!“, uns streiten und uns wieder versöhnen. Mit Sprache können wir Gelöbnisse oder Versprechen ablegen, wir können Wirklichkeit schaffen. Sprache dient der Herstellung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen und Systeme und ist das wichtigste Medium im Umgang der Menschen miteinander. Mit Sprache werden Gedanken, Informationen, Meinungen, Haltungen, Emotionen, Handlungsanweisungen vermittelt bzw. ausgetauscht.
Sprache ist nicht nur das gesprochene Wort, sie ist ein Mittel zur Verständigung. Verständigung geschieht mit allen 5 Sinnen. Sprache ist Bewegung, Motorik, Fühlen und Begreifen. Sprache ist Akustik und ohne gesundes Gehör nur eingeschränkt möglich. Sprache ist visuell, man sieht, was andere denken und versteht aus Gesten und Mimik oft mehr, als aus den gesprochenen Worten.
Unser alltäglicher Sprachgebrauch ist von zahlreichen Faktoren, wie gesellschaftliche oder politische Rahmenbedingungen beeinflusst, ohne dass uns dies immer bewusst ist. Unser Sprachgebrauch spiegelt gesellschaftliche Phänomene wider und kann diese verstärken, rechtfertigen oder etablieren. Sprache kann Machtverhältnisse zum Ausdruck bringen oder zumindest Machtansprüche erheben. Sprache selbst ist veränderbar und untersteht einem steten Wandel. So wird eine bestimmte Bedeutung von Ausdrücken oder Redewendungen oft erst durch historische Zusammenhänge hergestellt – Sprache wirkt dann wie eine „Fähre“ in die Vergangenheit. Mit Sprache können wir Respekt vor anderen und Beachtung der Menschenrechte zum Ausdruck bringen. Sprache erklärt die Welt und strukturiert das Denken.
Außerdem trägt die Sprache historische Spuren, die für die einen mehr und für die anderen weniger soziale Relevanz haben können. Heute sehen wir die Geschichte der russischen und deutschen Sprachen an, versuchen gleiche Eigenschaften zu finden und individuelle Besonderheiten jeder Sprache zu besprechen. Auch wir erlernen die Wechselwirkung und die gemeinsame Entwicklung der russischen und deutschen Sprachen.
Kapitel 1. Geschichte der russischen Sprache
Indogermanische Sprachfamilie. Die slawischen Sprachen
Die russische Sprache ist eine Sprache aus dem slawischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie. Mit insgesamt etwa 210 Millionen Sprechern, davon ca. 150 Millionen Muttersprachlern, ist sie eine der meistverbreiteten Sprachen Europas und gilt als eine der Weltsprachen.
Die Sprachgruppe der slawischen Sprachen ist eingeteilt in die westlichen (Tschechisch, Slowakisch, Polnisch und Sorbisch), die südlichen (Bulgarisch, Kroatisch, Mazedonisch, Serbisch und Slowenisch) und die östlichen slawischen Sprachen (Russisch, Ukrainisch und Weißrussisch).
Russisch ist eine der 5 offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen und gilt als eine der Hauptsprachen der Welt wie Chinesisch, Englisch, Spanisch und Hindi.
Verbreitung der slawischen Sprachen
Russisch und der russische Akzent sind sehr markant und charmant. Wer sich für die russische Kultur begeistert, der sollte unbedingt Russisch beherrschen!
Die Slawen sind eine riesige ethnokulturelle und sprachliche Gruppe, die aus mehreren Völkern besteht.
Homer erwähnte zum Beispiel die Enete, die der Sprachwissenschaftler Raymond Delattre in seinem Essay Languages and Origins of the Peoples of Ancient Europe: Influences on Modern Languages als mögliche Slawen identifiziert.
Eben dieser Historiker legt die Herkunft der slawischen Volksgruppen im oberen Dniprotal, in der heutigen Nordukraine und Weißrussland dar.
Die sogenannte „alt-slawische“ Sprache gilt als die gemeinsame Quelle aller modernen slawischen Sprachen.
Die slawische und balto-slawische Untergruppe gehört allgemein zu den indoeuropäischen Sprachen, ebenso wie Griechisch. Das alte Russisch entstammt dem Alt-Slawisch, ebenso wie slawisch, von dem Altrussisch eine Art stark beeinflusster Dialekt ist.
Sprachwissenschaftler vermuten die Entstehung der altrussischen Sprache im 10. Jahrhundert. Verwendet wurde Altrussisch bis ins 14. Jahrhundert. Von diesem Zeitpunkt an entstand Stück für Stück eine modernere Form der russischen Sprache. Altrussisch wird der Untergruppe der orientalischen slawischen Sprachen zugeordnet: Dieser Dialekt wird in der Ukraine, Weißrussland und dem europäischen Russland gesprochen.
Die russischen Mundarten bilden drei Gruppen:
nordrussische,
südrussische und
mittelrussische Mundarten;
Sie entstanden in der Zeit der feudalen Zersplitterung vor dem 15. Jh.
Die nördlichen vs. südlichen Mundarten stehen einander deutlich gegenüber. Sie unterscheiden sich in der Aussprache der Konsonanten g (gesprochen als Verschlußlaut im Norden, als Reibelaut im Süden) und č ( [ts] im Norden vs. [tš] im Süden) sowie durch die Präsenz zahlreicher Lehnwörter aus ostseefinnischen Dialekten im Norden
Die mittelrussischen Mundarten bildeten als dialektale Übergangszone (Gebiete bei Pskov, Tver’, Moskau, Vladimir, Ivanovo, Nižnij Novgorod, teilweise bei Novgorod, Jaroslavl’, Rjasan’) die Grundlage der russischen Literatursprache (vor allem die Moskauer Mundart) und dann auch der russischen Nationalsprache.
Die Besonderheit des klassischen Russisch ist, dass es nicht aus einem bestimmen Dialekt mit der Zeit entstanden ist, wie es der Fall bei den meisten anderen slawischen Sprachen war, ebenso wie bei dem florentinischen Dialekt, der zu Italienisch wurde. Russisch ist eine Mischung aus Altrussisch und Slawisch.
1.2 Sprachperioden der russischen Sprache
Sprachliche Periodisierung ist oft problematisch, aber die russische Sprachgeschichte ist in drei Sprachstufen gegliedert.
Die erste Periode (6.-14. Jh.) ist die Zeit der Aussonderung der Ostslawen als Vorläufer der Russen, der Ukrainer und Weißrussen aus dem Gesamtslawischen mit der weiteren Teilung im 14./15. Jh. in drei ostslawische Sprachen. Im 9. Jh. entstand im Mittellauf des Flusses Dnepr auf dem Territorium, das die Poljanen besiedelten, ein feudaler Staat: die Kiever Rus’.
Die zweite Periode (14.-17. Jh.) zeichnet sich durch den Zerfall der einheitlichen ostslawischen (altrussischen) Sprache aus, durch die Formung des Russischen als Sprache der russischen Völkerschaft, die sich im phonetischen und grammatischen Bau dem Russischen in seinem heutigen Stand nähert.
Im zweiten Viertel des 14. Jhs. wird Moskau zum politischen und kulturellen Zentrum Russlands (Moskauer Rus’); dadurch gewinnt Moskau eine besondere Rolle bei den sprachlichen Ausgleichsprozessen und Normierungsbemühungen.
Die sprachliche Situation ist in dieser Zeit durch die kardinalen Wandlungsprozesse – von der Diglossie Kirchenslawisch-Russisch zur Zweisprachigkeit, die auch eine andere Verteilung der Funktionen zwischen den Sprachen zur Folge hatte – gekennzeichnet. Kirchenslawisch als Schriftsprache gewann an Einfluss im Buchdruck, in der Schulbildung und in der mündlichen Kommunikation.
Im 17. Jh. kommt es zu ersten Versuchen, in der „einfachen“ russischen Sprache (простой язык) zu schreiben, die noch keine schriftliche Tradition aufwies und deshalb sehr flexibel war, die aber eindeutig in Opposition zum Kirchenslawischen stand. Die Konkurrenz zweier Sprachen bedeutete eine Veränderung in der sprachlichen Situation in der zweiten Hälfte des 17. Jhs.
Dritte Periode (18.-20. Jh.)
In die erste Hälfte des 18. Jhs. fallen einzelne Bemühungen, Russisch in seiner „einfachen Form“ zu kodifizieren. Sprachregelnde Initiativen kamen im 18. Jh. von den bedeutendsten Persönlichkeiten jener Zeit und von angesehenen Institutionen wie der Russischen Akademie der Wissenschaften. Die Orthographiereform des Zaren Peter I. (1708-1710) hat das Kirchenslawische und das Russische in der Schrift voneinander getrennt, indem neben den kirchlichen die weltlichen Buchstaben eingeführt wurden. Letztere waren vereinfacht und sollten schnelleres Schreiben ermöglichen. Die sprachlichen Reformen des 18. Jhs. waren Zeugnisse des kulturellen Einflusses Westeuropas auf Russland. Die wichtigsten sprachkultivierenden Aufgaben bestanden darin, das russische Sprachgut nach eindeutigen Kriterien vom Kirchenslawischen zu trennen. Verlangt wurde dabei eine bewusste Auswahl mit normativer Zielsetzung. Hervorragende Leistungen bei der Regelung der russischen Sprache vollbrachte M. Lomonosov. Als Ergebnis entstand eine allgemeingültige russische Literatursprache von neuer Qualität.
Im 19. Jh. stellte sich das Problem der Annäherung der russischen Literatursprache an den mündlichen Sprachgebrauch als neue Aufgabe der Sprachkultivierung. Als regulierendes Prinzip wurde dabei das richtige Sprachgefühl anerkannt. Neuerliche sprachkritische Diskussionen und sprachregelnde Programme waren dabei mit dem Streit über das Verhältnis zwischen dem kirchenslawischen und dem russischen Anteil im Sprachgut verbunden. Der Antagonismus zwischen den „Archaisten“ (славянофилы) und den „Erneuerern“ (западники) betraf die grundlegende Frage der Kultivierung der russischen Sprache entweder im Rahmen der westeuropäischen Erfahrungen oder im Rahmen der slawophilen Ansätze. Die Lösung lag in der Mitte; ihre Realisierung war mit dem literarischen Schaffen Alexander Puschkins verbunden. Vor dem Hintergrund der für die russische Sprachgeschichte typischen Kontroverse „Vertrautes vs. Fremdes“ erscheinen die sprachlichen Bemühungen Puschkins als nationaltreu, nationalspezifisch und zugleich stark europäisch geprägt.
In der zweiten Hälfte des 19. Jhs. entwickelte sich das Russische als Sprache einer klassischen Literatur von Weltrang. Sprachreflektierende und sprachkultivierende Ansätze sind nicht nur in der Tätigkeit der Grammatiker und Orthographen (A. Vostokov, J. Grot) und der Wörterbuchverfasser (V. Dal’) zu entdecken, sondern auch in den gesellschaftlichen Bemühungen um die russische Sprachkunst (русская словесность) als philologischer Disziplin, die im Bildungssystem Russlands als nationalspezifische Erscheinung einen besonderen Platz einnahm und seit dem 19. Jh. die sprachkulturellen Bestrebungen prägte.
Das 20. Jh. stellt als Zeit grundlegender sozialer Wandlungen, die das Russische und seine Sprachkultur stark beeinflussten eine besondere Etappe in der russischen Sprachgeschichte dar. Als hochkultivierte Literatursprache mit langer Tradition wurde das Russische zur zwischennationalen Verkehrssprache, zur Sprache der Verständigung und Zusammenarbeit aller Völker der UdSSR erklärt. Aus sprachkultureller Sicht galt das sprachliche Ideal des 19. Jhs. (d. h. die Sprache der russischen klassischen Literatur) weiterhin als vorbildlich. 1964 wurde die russische Sprachkultur als selbständige Disziplin institutionalisiert durch die Gründung der SEKTION FÜR SPRACHKULTUR am INSTITUT FÜR RUSSISCHE SPRACHE der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (heute Russische Akademie der Wissenschaften).
1.3 Vom griechischen zum kyrillischen Alphabet
Und jetzt möchte ich auf unserem Alphabet mehr ausführlich bleiben. Das kyrillische Alphabet ist eine Buchstabenschrift, die heute noch von den slawischen Sprachen in Europa und Asien verwendet wird. Die slawischen Sprachen bilden einen Hauptzweig der indogermanischen Sprachen und sind am nächsten verwandt mit dem Baltischen, deren gemeinsamer Vorgänger das Urslawisch war. Ein Beispiel einer slawischen Sprache ist russisch. Die Schrift ist vielmehr als nur ein Mittel zur Festhaltung der Sprache. Sie ist ein Instrument der Macht. Dies ist eine Tatsache, die man bei Russland sehr gut beobachten kann.
Die Verbreitung der kyrillischen Schrift heute
Nach dem Zerfall des römischen Reichs prägte sich im oströmischen Teil eine Richtung des Christentums besonders aus. Die orthodoxe Kirche, welche auch die byzantinisch-orthodoxe Kirche genannt wird, sieht sich selber als die richtige Glaubensrichtung, was auch im Wort „orthodox“ vertreten ist. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts und nach hundert Jahren Heidentum wollte der Kiewer Grossfürst eine monotheistische Religion für sein Reich aussuchen. Für dies informierte er sich über die verschiedensten Religionen, darunter waren das katholische Christentum und der Islam. Er entschied sich schlussendlich für das orthodoxe Christentum und um sich zu bekehren, liess er sich 988 Taufen. Dieses Ereignis wird die Christianisierung der Rus oder auch Taufe der Rus genannt. Wie wahr diese Legende ist, weiss man allerdings nicht. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Missionierungen der orthodoxen Christen ausschlaggebend waren für die kulturelle Entwicklung im Russischen Reich.
Kyrill mit seinem Bruder, Method
Damit es der bereits bekehrten Elite möglich war die neue Glaubenslehre zu verbreiten, brauchte es Missionare, die die Bibel vom Griechischen ins Slawische übersetzten. Zwei Missionare waren dabei von besonderer Wichtigkeit, nämlich die Brüder Kyrill (829–869 n. Chr.) und Method (815–885 n. Chr.) von Saloniki. Da beide sowohl griechisch als auch slawisch sprechen konnten waren sie bestens geeignet für diese Aufgabe.
So wurde das kyrillische Alphabet nach Kyrill von Saloniki benannt, der die ihr vorausgehende älteste slawische Schrift entworfen hat: die glagolitische Schrift. Diese Schrift wurde entwickelt, weil sich das griechische Alphabet nur teilweise für die slawischen Sprachen eignete und weil Kyrill die kulturelle Eigenständigkeit der Slawen betonen wollte. Demnach ist das glagolitische Alphabet eine Abänderung des Griechischen.
Die kyrillische Schrift wiederum beinhaltet Teile aus dem glagolitischen und dem griechischen Alphabet, wobei die meisten Buchstaben aus dem Griechischen stammen. Obwohl immer noch darüber diskutiert wird, ist man heute der Meinung, dass die kyrillische Schrift am Hof der Zaren in Bulgarien entstanden und nicht durch Kyrill selbst entworfen wurde.
Das griechische (links) und das russische (rechts) Alphabet im Vergleich
Das neue Alphabet erlebte wie alle anderen Schriften grosse Veränderungen im Verlaufe seiner Existenz. Buchstaben fallen weg, werden ersetzt oder neue kommen hinzu. All dies hängt von den zeitlichen Bedürfnissen und Entwicklungen der Sprache ab. Als Peter der Grosse von 1708 bis 1710 eine Schriftreform durchführte, passte er die Kyrilliza dem lateinischem Alphabet an. Andere slawisch sprechende Staaten wie Bulgarien, Serbien, Ukraine und Weissrussland entwickelten die Schrift während des 19. und 20. Jahrhundert unabhängig von Russland weiter. Im Jahr 1918 wurde die kyrillische Schrift in Russland nochmals erneuert. Die Modernisierungen ähnelten denjenigen der umliegenden Staaten.
In den 1920er und 1930er Jahre hatte die damalige Sowjetunion vor, schriftlose Sprachen und auch arabische und mongolische Schriften durch eine Neue ersetzen. Dies ist nichts neues, da Russland zur Zeit der Zaren solche Verschriftlichungen bereits durchgeführt hatte. Es ist möglich, damit seinen Einfluss zu vergrössern, weil sich die betroffenen Volksgruppen mehr miteinander verbunden fühlen. Allerdings wurden für diese Sprachen nicht die Kyrilliza verwendet, sondern das lateinische Alphabet. Ende der 1930er Jahre wurde aber trotzdem das kyrillische Alphabet für die Verschriftlichung benutzt. Die einzigen Sprachen, die ihre eigenen Schriften behielten, waren die Armenische und Georgische.
In der Geschichte des kyrillischen Alphabets kann man einen Machtkampf beobachten. Es ist ein Kampf zwischen der Kyrilliza und dem lateinischen Alphabet. Nach ihrer Einführung wurde die kyrillische Schrift verändert und vereinfacht, damit sie mehr der Lateinischen entspricht. In der Sowjetunion wurde für die Verschriftlichung zuerst sogar das Lateinische bevorzugt, da die Kyrilliza laut Josef Stalin zu sehr mit dem Christentum und der Orthodoxie zusammenhängt. Dies entspreche nicht seinen kommunistischen Ideologien. Die lateinische Schrift ist jedoch problematisch, weil die Bibel auch ins Lateinische übersetzt wurde und ebenfalls eine religiöse Verbindung aufweist. Schriften werden oft mit Religionen assoziiert. Das kyrillische Alphabet steht meist für das orthodoxe Christentum, wohingegen das lateinische oder auch hebräische Alphabet für das katholische oder reformierte Christentum steht. Ein modernes Beispiel für solche Assoziationen wäre der Angriff auf das Westgate-Einkaufzentrum in Nairobi 2013. Bei diesem Überfall hat die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab Muslime von nicht-Muslime unterschieden indem sie den Leuten arabische Schriften zeigten. Wer sie nicht lesen konnte wurde gefoltert und getötet.
Heutzutage lehnen immer mehr Staaten das kyrillische Alphabet ab und zum Teil sogar die russische Sprache. Sie passen sich immer mehr dem Westen an. Die Bewohner dieser Länder sehen sich nicht als Teil von Russland, stattdessen ist ihnen ihre eigene Nationalität wichtiger. Daraus kann man schliessen, dass durch den Untergang der Kyrilliza Russland so langsam an Macht und Einfluss verliert.
1.4 Von Runen zum lateinischen Alphabet
Und was ist mit dem lateinischen Alphabet? Wie wir wissen, besaßen das ältere Alphabet alle germanischen Stämme; die Südgermanen, Engländer, Skandinavier. Vom 5. Jahrhundert an wurden die Runen durch das lateinische Alphabet verdrängt, zuerst bei den Südgermanen, dann bei den Engländern, zuletzt bei den nordischen Völkern.
Die Runen sind die ältesten Schriftzeichen der Germanen, die vorangig zur Ausübung von Magie, selten hingegen zur Verschriftlichung verwendet wurden. Bei der Verschriftlichung kann eine Rune drei verschiedene Bedeutungen haben, nämlich einen Lautwert, einen Begriff oder eine Zahl. Dies macht das Lesen von Runentexten oftmals schwierig und bedarf Übung.Man unterscheidet zwei Arten Runen, ein längeres und ein kürzeres Alphabet; beide heißen nach den Anfangsrunen Futhark.
Der Begriff „Rune“ ist nicht deutsch, sondern wurde aus dem Skandinavischen entlehnt. Im Deutschen besteht jedoch das Verb „raunen“ (flüstern, abgeleitet von ahd. rûnên, mhd. rûnen), das auf den selben Ursprung zurückgeht und den magischen Hintergrund der Runen sichtbar macht. Der altnordische runar (Plural) bezeichnet eine geheime Unterredung, rûna im Gotischen das Geheimnis. Im Keltischen besteht mit dem altirischen rûn (Geheimnis) ein weiteres Verwandtschaftsverhältnis. Nach Deutschland kam das Wort „Rune“ im heutigen Sinne erst in der Neuzeit über die Gelehrtenwelt.
Runen spielten nicht nur beim Weissagen eine große Rolle. Sie wurden bei vielen Gelegenheiten verwendet, um göttlichen Beistand für bestimmte Vorhaben zu erlangen. Das richtige Ritzen der Runen jedoch war eine Kunst, die nicht viele beherrschten. Falsch angebrachte Runen blieben wirkungslos. Es gab Männer mit großer Erfahrung im Umgang mit Runen, die sich Runenmeister nannten. Sie genossen hohes Ansehen und wurden in schwierigen Fällen zu Rate gezogen.
Die Runen wurden vom lateinischen Alphabet abgeleitet, somit im Zuge des Kontaktes der Germanen mit den Römern importiert wurde. Das ältere Runenalphabet besteht aus 24 Buchstaben (f, u, th, a, r, k, g, w, h, n, i, j, eu, p, z, s, t, b, e, m, l, ng, o, d) und war bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts in Gebrauch. Das jüngere bestand aus 16 Runen und findet sich nur in Skandinavien bei Inschriften der letzten Jahrhunderte vor Einführung des Christentums. Letzteres wurde später bis 27 Buchstaben erweitert und hat sich bis zum Ausgang des Mittelalters erhalten.
Von fragmentarischen Runeninschriften abgesehen, ist bis heute nur ein großes Werk erhalten geblieben, das in einer der germanischen Ursprachen niedergeschrieben wurde, nämlich die so genannte Wulfilabibel, die gotische Übersetzung der Heiligen Schrift aus dem 4. Jahrhundert. Weiter folgt der Abschrift der Wulfilabibel:
M odernes Deutsch
Vater unser im Himmel,
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme;
Dein Wille geschehe,
Wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute;
Und vergib uns unsere Schuld,
Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
Sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
Und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen
Das lateinische Alphabet der klassischen Zeit besteht aus 23 Buchstaben, die beiden letzten (Y und Z) wurden erst in späterer Zeit aus dem griechischen Alphabet übernommen und am Ende angefügt. Das lateinische Alphabet hat Buchstaben für fünf Vokale (A, E, I, O, U), die entweder kurz oder lang gesprochen werden. Diphthonge (Doppellaute; AE, AU, EU, OE) sind immer lang.
Die Ausdehnung des römischen Imperiums führte zu einer starken Verbreitung des Lateinischen.
Bis heute wird die lateinische Schrift fast überall in Europa in nur wenig geänderter Form genutzt.
Kapitel 2. Geschichte der deutschen Sprache
2.1 Indogermanische Sprachfamilie. Die germanischen Sprachen
Die deutsche Sprache ist eine der am weitesten verbreiteten Sprachen in Europa. Neben Russisch ist sie die am zweit häufigst gesprochene Sprache des Kontinents. Mehr als 100 Millionen Menschen sprechen Deutsch. Vor allem in den Kernländern Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein. Aber auch in Belgien, Dänemark, Luxemburg und Italien (Südtirol) wird in Teilgebieten Deutsch gesprochen.
Und was die Geschichte der deutschen Sprache betrifft, geht sie bis ins frühe Mittelalter zurück, die Epoche, in der sie sich von anderen germanischen Sprachen trennte. Wenn man aber ihre Urgeschichte berücksichtigt, ist die deutsche Sprachgeschichte viel älter und kann unter Einbeziehung ihrer germanischen und indogermanischen Wurzeln dargestellt werden. Deutsch, als eine der Sprachen der germanischen Sprachgruppe, gehört zur indogermanischen Sprachfamilie und hat ihren Ursprung in der hypothetischen indogermanischen Ursprache. Es wird angenommen, dass sich aus dieser indogermanischen Sprache im ersten Jahrtausend v. Chr. die germanische Ursprache herausbildete; als Zäsur gilt hier die Erste Lautverschiebung, die im späteren ersten Jahrtausend vor Christus stattfand. Die Prozesse, die zur Entstehung der heute gesprochenen deutschen Sprache geführt haben, dürften dagegen erst ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. mit der Zweiten Lautverschiebung begonnen haben.
Die frühe Stufe in der Entwicklung des Deutschen, die von zirka 600 bis um 1050 dauerte, wird als Althochdeutsch bezeichnet.
Ihr folgte die Stufe der mittelhochdeutschen Sprache, die in deutschen Gebieten bis zirka 1350 gesprochen wurde.
Ab 1350 spricht man von der Epoche des Frühneuhochdeutschen.
Und seit ungefähr 1650 des Neuhochdeutschen – der modernen Entwicklungsphase der deutschen Sprache, die bis heute andauert.
Die angegebenen Daten sind nur angenähert, genaue Datierungen sind nicht möglich. Wie bei allen anderen Sprachen sind die Entwicklungsprozesse im Deutschen nur in einem langen Zeitraum zu beobachten und erfolgen nicht abrupt.
F olgendes Bild zeigt deutlich, daß die Sprachgeschichte des Deutschen ziemlich verwickelt ist.
Dieser Baum der deutschen Sprache zeigt drei Hauptgebiete im Süd- oder Westgermanischen von Ost nach West gegliedert:
Elbgermanen: von der Ostsee (lat. "mare suebicum" = schwäbisches Meer) bis Elbegebiet;
Rhein-Wesergermanen: von der Weser (Bremen) bis über den Rhein, im Norden bis zur Nordsee, im Westen bis Niederlande/Holland/Flandern;
Nordseegermanen: ein schmaler Streifen von südlich von Dänemark (ehem. angelsächsisch), Nordseeküste und Nordseeinseln mit Friesland.
Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Sprachen Europas und Asiens (zum Beispiel Sanskrit) wurden schon im 17. und 18. Jahrhundert bemerkt; erst Anfang des 19. Jahrhunderts begannen aber die Sprachwissenschaftler (unter anderem Franz Bopp und Jacob Grimm), diese Ähnlichkeiten systematisch auf historischer Basis zu erforschen. Dabei kamen sie zu der Schlussfolgerung, dass fast alle Sprachen (und somit wohl auch Völker) Europas und mehrere Sprachen (und Völker) Asiens einen gemeinsamen Ursprung hatten. Weil diese verwandten Nationen ein weites Territorium von den germanischen Völkern im Westen bis zu den asiatischen Völkern im Norden Indiens besetzen, wurde das hypothetische Urvolk Indogermanen, und die Sprache, die sie vor mehreren Jahrtausenden sprachen, die Indogermanische Ursprache genannt. Außerhalb des deutschsprachigen Raums wird diese erschlossene Sprache meist als „indoeuropäische“ Sprache bezeichnet.
Die indogermanische Sprachfamilie besteht aus folgenden Sprachgruppen bzw. Einzelsprachen (manche von ihnen sind schon ausgestorben):
Anatolische Sprachen, zum Beispiel Hethitisch (†). Alle Sprachen dieser Gruppe sind ausgestorben;
Indoiranische Sprachen mit zwei Untergruppen:
Indoarische Sprachen mit vielen Einzelsprachen, die auf dem Großteil des Territoriums des Indischen Subkontinents (aber nicht in seinem südlichen Teil) gesprochen werden, zum Beispiel Hindi, Urdu, Bengali;
Iranische Sprachen, die vor allem auf dem Territorium des Iran, Afghanistan, Pakistan, Tadschikistan gesprochen werden (zum Beispiel Persisch, Paschtu);
Balkanindogermanische Sprachen, vor allem: Griechisch, Armenisch und das ausgestorbene Phrygisch. Ob auch das Albanische, Illyrische (†) und Thrakische (†) zu dieser Untergruppe gehört, ist unklar bzw. umstritten. Die balkanindogermanische Gruppe ist innerhalb des Indogermanischen die nächstverwandte Gruppe zur indoiranischen Sprachfamilie. Beide Gruppen zusammen werden auch als östliches Indogermanisch (im englischen Sprachgebrauch „Graeco-Aryan“) bezeichnet;
Slawische Sprachen, wie Russisch, Polnisch und Tschechisch;
Die nächstverwandte Gruppe bilden:
die baltischen Sprachen, von denen nur die beiden ostbaltischen Sprachen Litauisch und Lettisch bis heute erhalten blieben; im 17. Jahrhundert ausgestorben ist dagegen das (west-baltische) Altpreußische, das wegen seiner Urtümlichkeit für die Rekonstruktion des Indo-germanischen von besonderer Bedeutung ist;
Italische Sprachen, von denen Latein und alle romanischen Sprachen (wie Italienisch, Französisch und Spanisch) abstammen;
Die nächstverwandte Gruppe des Italischen bilden:
die keltischen Sprachen, einst eine in Europa sehr verbreitete Sprachgruppe, heute auf kleine Sprachgemeinschaften in Großbritannien (zum Beispiel Walisisch, Schottisch-Gälisch), Irland (Irisch) und Frankreich (Bretonisch) beschränkt;
Germanische Sprachen mit folgenden Untergruppen:
Nordgermanische Sprachen: Dänisch, Färöisch, Isländisch, Norwegisch und Schwedisch;
Ostgermanische Sprachen: Burgundisch (†), Gotisch (†), Krimgotisch (†), Suebisch (Suevisch) (†), Vandalisch (Wandalisch) (†) –alle Sprachen dieser Unter-gruppe sind schon ausgestorben, die einzige auf Grund erhaltener Texte gut überlieferte Sprache ist Gotisch;
Westgermanische Sprachen: Deutsch, Englisch, Niederländisch, Afrikaans, Jiddisch und Friesisch.
Schon früh – vermutlich spätestens im 3. Jahrtausend vor Christus – begann der Differenzierungsprozess des Indogermanischen, bereits damals begannen sich aus dem Proto-Indogermanischen die Vor-formen der heutigen Sprachgruppen zu entwickeln, wobei nicht immer gesichert ist, in welcher Reihenfolge sich die Untergruppen und einzelnen Nachfolgesprachen trennten.
2.2 Entstehung der germanischen Sprache, erste Lautverschiebung
Die germanische Sprache bildete sich aus dem Indogermanischen im Laufe eines langsamen Prozesses heraus, der in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends einsetzte und ein bis zwei Jahrtausende dauerte. Die Änderungen, die zur Entstehung des Urgermanischen führten, betrafen vor allem die Phonologie, zum Beispiel Akzentverhältnisse. Während der Akzent bei den Germanen, wie in anderen indogermanischen Sprachzweigen, anfangs noch auf unterschiedlichen Silben liegen konnte – was auch Bedeutungsunterschiede bezeichnete – setzte sich bei ihnen später der dynamische Akzent auf der Stammsilbe durch. Meistens war dies die erste Silbe eines Wortes, es gibt aber auch unbetonte Vorsilben. Diese Form des Wortakzents gilt bis heute im Deutschen und in den anderen lebenden germanischen Sprachen.
Diese Durchsetzung der Initialbetonung führte allmählich zur Abschwächung von Silben ohne Akzent und bewirkte tiefgreifende Änderungen im Lautsystem, von denen die so genannte Erste Lautverschiebung oder Grimmsches Gesetz bekannt ist für die spätere Entwicklung germanischer Sprachen die größten Konsequenzen hatte.
Sie umfassten drei Änderungen im Konsonantensystem:
Indogermanische stimmlose Verschlusslaute (p, t, k, kʷ) wurden zu stimmlosen Frikativen (f, þ, h, hw).
Indogermanische stimmhafte Verschlusslaute (b, d, g, gʷ) wurden zu stimmlosen Verschlusslauten (p, t, k, kʷ).
Indogermanische aspirierte Verschlusslaute (bʰ, dʰ, gʰ, gʷʰ) wurden zu stimmhaften Frikativen und dann zu stimmhaften Verschlusslauten (b, d, g, gw, dann w).
Außer diesen Unterschieden in der Phonologie kam es im Germanischen zu Änderungen auch in anderen Teilen des Sprachsystems, vor allem im Gebrauch der Verben. Im Indogermanischen spielte zuerst der Aspekt eine wichtige Rolle. Diese verbale Kategorie, die als imperfektiver Aspekt bzw. perfektiver Aspekt erscheinen kann (vgl. I sang a song und I was singing a song im Englischen, beide Sätze werden ins heutige Deutsch gleich übersetzt: ich sang ein Lied), begann als Sprachkategorie im Germanischen zu verschwinden; aus Formunterschieden, die sich auf den Aspekt bezogen, wurden allmählich Verbformen, die zeitliche Unterschiede (Präsens und Präteritum) darstellten.
Eine germanische Sprache mit festgelegten Regeln, wie das heutige Deutsch, gab es nicht; einzelne Stämme der Germanen sprachen ihre eigenen Stammessprachen. Von den vielen Stammessprachen der Germanen waren es die Sprachen der Alemannen, Bayern, Franken, Thüringer, Sachsen und Friesen, die zur Grundlage des modernen Deutsch wurden.
Die Folgen der germanischen Lautverschiebung im heutigen Deutschen sind nicht immer sichtbar, denn sie wurden zum Teil durch die späteren Prozesse der Zweiten Lautverschiebung (die zur Entstehung des Althochdeutschen führte) verdeckt.
2.3 Die zweite (althochdeutsche) Lautverschiebung
Durch einen weiteren Lautwandel im Konsonantensystem setzten sich die Dialekte in der Südhälfte Deutschlands von den übrigen germanischen Sprachen ab. Mit der Verhärtung der stimmhaften Reibelaute v, ð und g (wie j) und der Erweichung stimmloser Verschlußlaute (Explosiva) zu Reibelauten oder Affrikaten (z.B. pf, tz) entstand ein Gegensatz der oberdeutschen und mitteldeutschen Mundarten nicht nur zu den nordgermanischen und ostgermanischen Sprachen, sondern innerhalb des Westgermanischen nun auch zu den nord– und westdeutschen Dialekten.
Die mit der zweiten Lautverschiebung entstandene deutsche Sprache ist seit dem 8. Jahrhundert schriftlich bezeugt. Die Sprachstufe von hier an bis etwa 1050 heißt "Althochdeutsch". Dabei ist unbedingt zu beachten, daß für diese frühe Zeit der Ausdruck Hoch–Deutsch noch nicht gleichbedeutend ist mit "Standardsprache", sondern "hoch" ist wie Ober–Deutsch geographisch zu verstehen: Es sind die höhergelegenen, südlichen Regionen Deutschlands.
Im Althochdeutschen erschienen auch zum ersten Mal die Formen des bestimmten und unbestimmten Artikels, die im Indogermanischen noch völlig fehlten. Der bestimmte Artikel entwickelte sich aus den Demonstrativpronomina der, das, die; der unbestimmte aus dem Zahlwort ein. Beide verdanken ihre Existenz der schwindenden Zahl der Kasus und sich vereinfachenden Endungen der Substantive.
Aus ähnlichen Gründen begannen Personalpronomina häufiger im Satz benutzt zu werden. Früher waren sie im Germanischen (wie im Lateinischen) nicht notwendig, denn die Person war an der Personalendung erkennbar.
Zu wichtigen Änderungen kam es auch im Tempussystem. Während es im Germanischen nur zwei Tempora – das Präteritum und das Präsens – gab, begannen sich im Althochdeutschen neue, analytische Zeitformen zu entwickeln, bei denen die Zeitverhältnisse mit einem Vollverb und einem Hilfsverb ausgedrückt werden. So finden wir in althochdeutschen Texten schon Beispiele des Perfekts (ich habên iz funtan, nu ist er queman), des Futurs (nû willu ih scriban – ich werde schreiben, vgl. I will im Englischen), des Plusquamperfekts und des Passivs (iz was gino-man).
In der Periode des Althochdeutschen erschien auch zum ersten Mal das Wort deutsch in seiner heutigen Bedeutung. Das Wort ist germanischer Herkunft; diot bedeutete im Althoch-deutschen Volk und diutisc – volksmäßig, zum eigenen Volk gehörig.
2.4 Mittelhochdeutsch
Die Anfänge der mittelhochdeutschen Sprache werden auf das Jahr 1050 datiert; diese Entwicklungsphase der deutschen Sprache dauerte bis zirka 1350 und entspricht in der Mediävistik ungefähr der Epoche des Hochmittelalters.
In der politischen Geschichte Deutschlands begann um 1050 die politische Zersplitterung des Staates; die Herrscher einzelner Territorien machten sich von dem Kaiser immer unabhängiger, was schließlich dazu führte, dass die Macht des Kaisers nur illusorisch war.
Die wichtigste Änderung im phonologischen System des Mittelhochdeutschen war die Abschwächung unbetonter Silben. Der Grund dieses Wandels war der starke dynamische Akzent, der schon im Germanischen und Althochdeutschen auf die Stammsilbe fiel.
Die Abschwächung der vollen Vokale zum Schwa-Laut bewirkte auch Änderungen im System der Konjugation der schwachen Verben, die heute das Präteritum mit dem Suffix -te bilden (zum Beispiel ich machte, wir antworteten).
Es kam auch zu wichtigen Änderungen im Konsonantismus. Die Konsonanten b, d, g und h begannen zu verschwinden, wenn sie zwischen Vokalen standen. So entwickelte sich ahd. gitragidi zu mhd. getreide, ahd. magadi zu mhd. meit.
2.5 Vom Frühneuhochdeutschen zur deutschen Gegenwartssprache
Die Entwicklung des heutigen Deutsch begann schon um 1350, als sich die frühneuhochdeutsche Sprache herauszubilden begann. Die frühneuhochdeutsche Periode in der Entwicklung der deutschen Sprache dauerte bis zirka 1650. In dieser Zeit gab es immer noch keine einheitliche hochdeutsche Sprache, aber sie war nun dabei, getragen von bewußt gestaltenden Autoren, sich einigermaßen zielstrebig zu entwickeln. Insofern bekommt das Wort "Hochsprache" einen neuen Sinn: Es bezeichnet im Neuhochdeutschen nicht mehr die Dialekte der hochgelegenen deutschen Länder, sondern es steht jetzt für eine ideelle Standardsprache. Die gibt es zwar bis heute im Mündlichen nach wie vor nur theoretisch, da Dialekte und mundartliche Färbungen immer noch existieren.
Welche Veränderungen traten im Spätmittelhochdeutschen und Frühneuhochdeutschen ein, was unterscheidet unser Gegenwartsdeutsch im wesentlichen sprachlich vom Mittelalter? Anders als bei den früheren Lautverschiebungen handelt es sich hauptsächlich um Wechsel im Vokalsystem. Die meisten ahd./mhd. Kurzvokale wurden zu Langvokalen gedehnt, aus "leben" (gesprochen wie "lebben") wird nhd. "lêben" (mit langem e), "varen" wird zu "fahren", wobei hier das h die neue Länge anzeigt. Umgekehrt wurden an anderen Stelle alte Langvokale verkürzt.
Wie zu allen Zeiten, so drangen auch während der Periode des Neuhochdeutschen viele neue Wörter ein. Mit dem Niedergang der ritterlichen Gesellschaft ging der Einfluß des Französischen zunächst zurück. Dafür wurde in der Renaissance das Lateinische wieder stärker, was vor allem in der Bildung von latinisierenden Familiennamen seinen Ausdruck findet.
Um 1450 erfand der Mainzer Bürger Johannes Gutenberg die Kunst, Bücher zu drucken. Die Druckerpresse ermöglicht es, innerhalb von Wochen Texte in hunderten von Exemplaren herzustellen, wofür früher, wenn Mönche sie hätten mit der Hand schreiben sollen, Jahrzehnte gebraucht worden wären. Wegen der enormen Horizonterweiterung, welche die europäische Gesellschaft durch sie erfuhr, darf die Erfindung des Druckens als epochales Ereignis gelten, als eines der Scheidemomente zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Eine besondere Rolle spielte die Bibelübersetzung Martin Luthers für die Entstehung des Neuhochdeutschen, insbesondere dafür, daß das Ostmitteldeutsche seine maßgebliche Autorität festigte und zur Grundlage einheitlicher Sprachregelungen wurde. Martin Luther darf wegen seines stilistischen Gebrauchs als Schöpfer, als "Vater" der deutschen Sprache gelten.
Die Entwicklung der modernen deutschen Sprache datiert seit um 1650, also seit Ende des Dreißigjährigen Kriegs.
Seit dem Ende des Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763), erst recht nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches und Abtrennung Österreichs (1806), hat sich das politische Gewicht innerhalb Deutschlands nach Norden verlagert. Der Anspruch, das "reinste Hochdeutsch" zu sprechen, ging auf die ehemals niederdeutschen Gebiete über. Daraus folgt bis in die Gegenwart.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass die heutige hochdeutsche Aussprache immer noch im Wandel ist. Sie ist nicht amtlich festgelegt wie z.B. im Französischen durch die "Academie francaise". Erst seit es die Massenmedien (Rundfunk und Fernsehen) gibt, haben wir einheitliche Hörbeispiele der Aussprache. Besonders gute und vorbildliche Aussprache des Hochdeutschen finden wir heute im "Bühnendeutsch" und im Synchron: großartige Schauspieler wie Claus Biederstedt, Peer Schmid, Manfred Lehmann, Thomas Braut, Christian Brückner, Peter Schiff, Volker Brandt und andere, deren Namen das Publikum kaum registriert, sprechen vorbildliches Bühnendeutsch, besser: Mikrophondeutsch, von dem der Nachwuchs lernen sollte, auch Nachrichtensprecher in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF.
Kapitel 3. Einflüsse anderer Sprachen auf die deutsche Sprache
Durch ihre zentrale Lage in Europa wurde die deutsche Sprache über die Jahrhunderte durch andere Sprachen beeinflusst. Im Mittelalter und der Zeit davor war es vor allem die lateinische Sprache, aus der sich die deutsche Sprache bediente. So sind viele alltägliche Wörter, vor allem aus Architektur, Religion und Kriegswesen (z. B. dominieren, Fenster, Karren, Keller, Kloster) aus dem Lateinischen entlehnt. Auch die griechische Sprache hat das Deutsche in Religion, Wissenschaft und Philosophie stark beeinflusst (z. B. Demokratie, Krypta, Philosophie, Physik). Teilweise verschwanden durch die Entlehnungen die zuvor gebräuchlichen Begriffe vollständig: Arzt, Mediziner und das umgangssprachlich verwendete Doktor verdrängten als Bezeichnung für den Heilkundigen beispielsweise schon frühzeitig die Begriffe Laachi (Lachi) und Bader.
Später war es dann vor allem die französische Sprache, die großen Einfluss auf das Deutsche ausübte. Da nach dem Dreißigjährigen Krieg an vielen Höfen Französisch gesprochen wurde und selbst preußische Könige diese Sprache besser beherrschten als Deutsch, das nach Voltaire nur zur Kommunikation mit Soldaten und Pferden gebraucht wurde, kamen vor allem Wörter aus dem vornehmen Bereich in die deutsche Sprache (etwa Boulevard, Konfitüre, Trottoir).
Auch aus den slawischen Sprachen (beispielsweise Grenze, Gurke, Pistole), dem Jiddischen und dem Rotwelsch (beispielsweise meschugge, Kaff, Schickse, Schlamassel, Zoff) kamen einige Wörter ins Deutsche, jedoch war der Einfluss dieser Sprachen im Vergleich zu den vorgenannten wesentlich geringer.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts nahm in Deutschland das Englische zunehmend Einfluss auf die deutsche Sprache (siehe Anglizismen). Diese Entwicklung wird von manchen skeptisch betrachtet, insbesondere dann, wenn es genügend deutsche Synonyme gibt. Kritiker merken auch an, es handle sich oftmals (beispielsweise bei Handy) um Scheinanglizismen.
Im Zuge des weltweiten Handels und des Imports von exotischen Früchten und Tieren sind aber auch Wörter aus ganz exotischen Sprachen mittlerweile gewöhnlicher Bestandteil des Alltages. Zu den Tupí-Wörtern, die bis ins Deutsche gelangt sind, zählen Piranha ("Zahn-Fisch"), Tapir, Kaschu (auch Cashew, "Nierenbaum"), Maracuja ("Pflanze, die Früchte gibt"), Maniok ("Haus der Göttin Mani") und Carioca ("Bewohner des Hauses von Cari" = Einwohner von Rio de Janeiro nach dem Dorf Carioca, an dessen Stelle Rio erbaut wurde). Ebenso Ananas ("gutriechende Frucht") und Jaguar ("Dschungelhund").
Kapitel 4. Vergleich der russischen und deutschen Sprachen
Mehrere Sprachwissenschaftler kamen zum Schluss, dass der Großteil aller Sprachen verwandschaftlichen Ursprung hat.
Wir sprechen auf Russisch „есть“, auf Latein – „est“, auf Englisch – „is“ und auf Deutsch – „ist“. Das sind alle indoeuropäische Sprachen. Und jetzt möchte ich noch semitische Sprachen untersuchen: uralthebräisch – „[еш]“, aramäisch - „[ис]“.
Folgendes Beispiel ist das „шесть“: auf Uralthebräisch – „[шеш]“, Aramäisch - „[шис]“, Ukrainisch „шiсть“, Englisch „six“ und Deutsch „sechs“. Das Wort „семь“ auf Englisch „seven“, auf Deutsch „sieben“ und auf Uralthebräisch - „[шева]“.
Nach allen oben gesagt, bin ich festzustellen, dass germanische und slawische Sprachen weitläufig miteinander verwandte Sprachen sind.
Beide stammen von der gleichen Sprachwurzel ab, nämlich Sanskrit, und beide gehören zur Familie der indoeuropäischen Sprachen (auch indogermanische Sprachen genannt).
Wenn Sie Deutsch sprechen, kennen Sie automatisch auch schon viele russische Wörter. In diesem Abschnitt lernen Sie russische Wörter kennen, die Sie bereits aus dem Deutschen kennen. Sie werden auch etwas über russische Wörter erfahren, die die gleiche Bedeutung und Aussprache haben wie ihre deutschen Verwandten.
Folgende Tatsache der Verwandschaft ist das Alphabet. Das russische Alphabet hat 33 Buchstaben und somit mehr als das deutsche Alphabet. Einige russische Buchstaben ähneln den lateinischen Buchstaben, mit denen die deutsche Sprache geschrieben wird, z. B. A/a, O/o, K/k. Andere wie z. B. Ц/ц, Ч/ч, Ш/ш, Ы/ы sind aus der lateinischen Schrift nicht herleitbar. Andererseits kennt das Russische einige lateinische Buchstaben sowie die Umlautschreibung des Deutschen (W/w, Ä/ä, Ö/ö, Ü/ü, Z/z usw.) nicht. Im russischen Alphabet gibt es einige Buchstaben (В/в, Н/н, Р/р, У/у, Х/х), die genauso aussehen wie die lateinischen Buchstaben, aber diesen in ihrem Lautwert nicht entsprechen.
Im Russischen ist die Zahl der Laute – wie auch im Deutschen – viel größer, als die der Buchstaben. Die russische Orthographie ist ebenso wie die deutsche nicht lauttreu.
Obwohl viele Buchstaben des russischen Alphabets dem Deutschen nicht bekannt sind, kommen ihre Lautwerte im Deutschen vor, z. B. die Lautwerte der Buchstaben , , werden im Deutschen durch die Buchstaben „Garten“, oder „Jalousie“, „Garage“ und „Sahne“ ausgedrückt.
Das russische hat keinen Lautwert im Deutschen, wird aber in der deutschen Transkription durch die Buchstabenfolge wiedergegeben.
Den Russen fällt es aber schwer, das deutsche (russ. ) richtig auszusprechen und es nicht zu rollen. Darüber hinaus besteht im Deutschen die Tendenz zur Vokalisierung des r- Lautes, wie z. B. in Uhr. Eine Vokalisierung des /r/ kommt im Russischen nicht vor. Das russische /r/ wird sehr kräftig gerollt und klingt russische /r/ wird sehr kräftig gerollt und klingt wie in manchen deutschen Dialekten: studieren, Kinder.
Der ich-Laut kommt im Russischen auch nicht vor und wird sehr häufig durch den ach-Laut ersetzt. Das gleiche passiert mit dem Hauchlaut [h], der oft mit einem starken Reibegeräusch ausgesprochen wird.
Das Russische kennt auch den ng-Laut nicht. Bei der Aussprache der deutschen Wörter wird der Nasallaut durch [ng] oder [nk] ersetzt.
Wie im Deutschen gibt es im Russischen Paare von stimmhaften und stimmlosen Konsonanten:
stimmhaft
б [b] в[v] г[g] д[d] ж[ʒ] з[z]
stimmlos
п[p] ф[f] к[k] т[t] ш[ʃ] с[s]
Das Russische kennt ebenso wie das Deutsche eine Auslautverhärtung, d. h. wenn ein stimmhafter Konsonant am Ende einer Silbe (im Auslaut) stimmlos ausgesprochen wird: Hund (d←t), du liebst (b←p). Im Russischen werden die stimmhaften Konsonanten im Auslaut ebenfalls stimmlos ausgesprochen:
am Ende eines Wortes: пруд /prut/, нож /nosch/
am Ende einer Silbe vor einem stimmlosen Konsonanten: будка /butka/
Das Grundmerkmal der russischen Konsonanten im Vergleich zum deutschen: Die russischen Konsonanten werden ruhiger, gleichmäßiger und nicht mit besonderer Stärke ausgesprochen. Im Deutschen werden die Konsonanten mit kräftigem Exspirationsdruck hervorgebracht.
Die Silbenstruktur im Russischen ist weniger kompliziert als im Deutschen. Im Russischen können die Silben offen (enden auf einen Vokal: па-, ма-) und geschlossen (enden auf einen Konsonant: он-, кот-) sein.
Die russischen Silben sind in der Regel von der Struktur (Konsonant)-Vokal-(Konsonant), also (K)-V-(K). Die komplexeren Silben wie KKKV, KKKVK oder KVKK sind aber auch keine Seltenheit.
Silberstruktur im Russischen
V
Я
K
V
Ты
V
K
Он
K
V
K
Кот
K
V
K
K
Торт
K
K
V
K
Стол
K
K
V
K
K
Старт
Wie im Deutschen können die Konsonantenhäufungen im Russischen am Silbenanfang oder/ und am Silbenende, d. h. vor oder/ und nach dem Vokal vorkommen. Diese Anhäufungen sind aber weniger komplex als im Deutschen.
Konsonantenhäufung im Deutschen
K
K
K
V
K
K
K
K
springst
s
p
r
i
n
g
s
t
Strumpf
S
t
r
u
m
p
f
---
Folgender Aspekt, der ich untersuchen möchte, geht die Betohnung an. Die russische Betonung zeichnet sich durch Beweglichkeit aus. Im Deutschen ist der Wortakzent (mit wenigen Ausnahmen) fest, z. B.: ́leben - ge ́lebt, ́Lehrer - ́Lehrerin. Im Russischen wechselt die Betonung oft vom Stamm auf die Flexionsendung, Pluralendung usw.: мoре (mór`e) – мoря (mar`á) („See-Seen“), я смотрю (ja smatr‘ú) - ты смотришь (t i smótr`isch) („ich gucke – du guckst“)
Eine falsche Betonung kann die Verständigung erschweren oder sogar zu Missverständnissen führen: замок (zámak) (Schloss = prächtig ausgestattetes Gebäude für Adlige) - замок (zamók) (Schloss im Sinne von Verschluss), мука (múka) (Qual) - мука (muká) (Mehl).
Die grammatischen Bedeutung im Russischen ebenso wie im Deutschen in der Regel mit Hilfe der Flexion ausgedrückt werden, darum Russisch gehört zu den flektierenden Sprachen. Es gibt unveränderliche (nicht flektierbare) Wörter (под „unter“, и „und“, но „aber“) und Wörter, die ihre Form je nach Stellung im Satz verändern (und somit flektierbar sind), z. B.: он чита-ет „er liest“, мы чита-ем „wir lesen“; стар-ая книг-а „das alte Buch“, в стар-ых книг-ах „in [den] alten Büchern“.
Folgender Beispielsatz enthält sowohl im Russischen als auch im Deutschen flektierbare und nicht flektierbare Wörter.
Я владе-ю немецк-им язык-ом, но он слуша-ет(ся) меня невсегда.
Ich beherrsch-e deutsch-e Sprache, aber er gehorch-t (sich) mich nichtimmer.
Die Verben im Russischen werden ebenso wie im Deutschen durch Personalendung konjugiert, die Adjektive werden in Genus, Kasus und Numerus dem Substantiv angeglichen. Substantive, Pronomen, Eigennamen und Zahlwörter werden im Russischen auch flektiert. Das Russische kennt aber keine Artikel. Für die Markierung von Kasus, Genus und Numerus gibt es zahlreiche Suffixe und Endungen.
Im Russischen gibt es sechs Kasus (sie entsprechen weitgehend dem Deutschen plus Instrumental und Präpositiv), die durch Anhängen von verschiedenen Endungen gebildet werden.
Das Russische besitzt wie das Deutsche drei Genera: Maskulinum, Femininum und Neutrum.
Alle diese oben genannte Aspekte zeigen, dass russische und deutsche Sprache viel gemeinsam haben. Aber gleichzeitig sind diese Sprache eigenständig und einzigartig und wir müssen es schätzen und speichern.
ABSCHLUSS
Wir fassen also alles nochmal kurz und knapp zusammen:
Sprache wandelt sich, es ist kein festes System. Denn es entsteht einerseits aus anderen Sprachen, es gibt also keine reinen Sprachen, und andererseits passt sie sich immer ihrem Zweck an.
Veränderungen auf der Bedeutungsebene der Wörter nachvollziehen.
Sprachen ändern sich und bereichern einander. Sprachgeschichte ist Wandel, nur spreche ich hier nicht vom Wandel, sondern vom Aussterben – ein Phänomen, das ebenso real ist. Achtzig Prozent aller – noch – existierenden Sprachen sind bedroht, sagen die Linguisten. Und etwa jede Woche stirbt eine, darum müssen wir die Sprachen schützen und eigenständig entwickeln.